Modellfluggruppe Reichenburg

19.3.2024 Graupner Amateur hat Erstflug nach 55 Jahren "Bauzeit"

Diese Geschichte begann mit einem Telefonat eines Herrn Züger aus Kaltbrunn an unseren Vorstand. Er hätte da noch ein Modell abzugeben, das er nie ganz fertig gestellt habe und ob wir Interesse daran hätten.

Unser Präsi Hansjürg liess es sich nicht nehmen und besuchte Herrn Züger, um einen Augenschein zu nehmen. WIe sich herausstellte, handelte es sich dabei um einen Graupner Amateur, der ganz ordentlich zusammengebaut worden war. Geschätzter Baubeginn, 1969. Als Beigabe gab es noch einen 2 ccm HB 12 Motor (Bernhardt), sowie 1 Liter Titan G im ungeöffneten Blech-Kanisterchen. Auch die Bauanleitung, die Pläne und die Original Schiebebilder waren noch vorhanden!

Beim Besuch des Leodolter Museums Mitte Januar erzählte mir Hansjürg diese Geschichte und , da mich die Retro-Welle mittlerweile auch schon erfasst hatte, meldete ich sofort mein Interesse an, den Amateur fertg zu stellen. Bald schon konnte ich die Teile übernehmen und begann mit der Restauration und Fertigstellung. Die Papierbespannung war natürlich im Laufe der Zeit spröde geworden, doch sonst war alles in einem sehr guten Zustand. Ich wollte den Amateur in seiner Original-Bemalung aus dem Graupner Katalog haben und mit meiner Retro-Fernsteuerung (ein Sankyo Sender, der mit einem Arduino und einem 2.4 GHz Multimodul umgebaut wurde), betreiben.

Der 19.3.24 wurde fast schon zu einem kleinen Graupner Retro-Meeting, da auch Mario mit seinem Topsy und Werner Lüscher mit seinem Middle Stick auf dem Platz waren.
Etwa 55 Jahre nach Baubeginn, war es dann endlich soweit: Der Amateur durfte seinen Erstflug absolvieren. Der enorme Motorsturz von ca. 10 Grad führte zwar noch zu einiger Leute Erstaunen, doch wie sich m Flug herausstellen sollte, ist dieser absolut gerechtfertigt, ja wegen des Clark-Y Profils und der grossen EWD sogar eher noch zu gering!

Entgegen den Instruktionen der Original-Anleitung, wo steht:

Bei dem ersten Flug steuern wir noch nicht, sondern korrigieren nur die Fluglage
oder:
Auch bei den folgenden Flügen steuern wir nicht in Bodennähe. Eine Mindesthöhe von 30-50 m, bis gesteuert wird, ist unbedingt einzuhalten

habe ich mir erlaubt, jederzeit "steuernd" einzugreifen smile

Gerne werden wir den ursprünglichen Erbauer bald auf unseren Platz einladen, damit er sein Werk nach dieser langen Zeit endlich einmal in der Luft sehen kann.
Fortsetzung folgt...

20240319

Fotos vom 19.03.2024

 
Start und Landung beim zweiten Flug
 
 
Text: Roland Schäuble
Bilder: Roland Schäuble
Video: Hansjürg Mark, Roland Schäuble
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